EXTENDED COMPOSITIONS
Die Ausstellung EXTENDED COMPOSITIONS zeigt das Beziehungsgeflecht zwischen bildender Kunst und Musik in der strukturellen Verzahnung beider Ausdrucksformen und macht eine neue und eigenständige Form von künstlerischer Praxis sichtbar, hörbar – und spürbar.
Ausgehend von Ansätzen wie der Synästhesie des russischen Komponisten Alexander Skrjabin, der sich mit seinem Farbenklavier der Kunst öffnete, oder dem kontrapunktischen Denken Hans Richters, der als bildender Künstler musikalische Ansätze ins Optische und Filmische übertrug, zeigt die Ausstellung eine neue künstlerische Praxis im Spannungsfeld von musikalischer und visueller Komposition. Die gezeigten Werke verbinden Musik und bildende Kunst in einer dezidiert nicht hierarchischen, aber aufeinander bezogenen, audiovisuellen Weise und reflektieren formale Grundlagen dieser Kunstformen und deren Transgression. Dabei geht es nicht um eine additive Illustration oder Bildvertonung, sondern um eine strukturelle Verknüpfung beider Ausdrucksformen.
EXTENDED COMPOSITIONS ermöglicht eine sensorisch sich ergänzende – eben intersensorische – Wahrnehmung von Musik und bildender Kunst und fokussiert den interdisziplinären Diskurs.
Werke aus den Bereichen Film, Video, Installation, Malerei, Musik und Klang ermöglichen unterschiedliche Perspektiven auf das Ausstellungsthema und eröffnen bisher ungewohnte Zusammenhänge. Über einen Parcours inszeniert, erschließen sich die künstlerischen Arbeiten durch die dialogische Setzung im räumlichen Bezug. Das Kunsthaus Pasquart bietet hierfür aufeinanderfolgende und in sich geschlossene Raumanordnungen, in denen die Arbeiten für sich selbst wirken und zugleich miteinander interagieren können.
Die Ausstellung im Kunsthaus Pasquart setzt das Ausstellungs- und Konzertprojekt EXTENDED COMPOSITIONS in einem erweiterten Rahmen fort, welches erstmals in Berlin 2015 stattfand.
Begleitend zur Ausstellung wird am Abend des 6. Mai 2017 ein Konzert im Schweizer Opernstudio Biel stattfinden, das die Zwischenräume von musikalischer und räumlich-visueller Komposition mit Ur- und Erstaufführungen internationaler KünstlerInnen und MusikerInnen bespielt.
Projektinitiatorin und Kuratorin: Ellen Fellmann