Stan Brakhage
Cat’s Cradle
Cat’s Cradle, 1959, 16mm film, colour, silent, 6‘16‘‘, Courtesy of the Estate of Stan Brakhage
„Ich habe immer geglaubt, dass von allen Künsten der Film der Musik am nächsten ist.“
Stan Brakhage
Eine Katze. Zwei Frauen, zwei Männer. Eine Tapete mit Blumenmuster, ein nackter Fuß auf einem weichen Kissen, eine unscharfe Form im Licht, ein Schatten. All das sind Ausschnitte, mit denen uns Brakhage in abwechslungsreichen rhythmischen Schnittfolgen und diversen Kameraperspektiven konfrontiert.
Cat’s Cradle ist visuelle Musik. Brakhage konstruierte seine Filme ohne auditive Ebene, was ihm die Freiheit gab, Rhythmus, Metrik und Takte rein optisch zu erzeugen. Von Beginn an stellt sich ein Pulsgefühl ein, das im Verlauf des Films bestärkt oder kontrapunktiert wird. Die beiden zeitbasierten Kunstformen Film und Musik begegnen sich hier auf einem vagen, narrativen Tableau, auf dem Bewegung, Lichtverhältnisse, Farbgebung und Montage die Komposition bilden.