Simeon Sigg
3.0 sec
Simeon Sigg fängt diesen Moment mit einer Kamera ein, montiert ihn zu einem drei-sekündigen Loop und verleiht ihm durch die musikalische Komposition eine voranschreitende Zeitlichkeit. 3.0 sec lässt sich als Wahrnehmungsstudie des Flüchtigen, des gegenwärtigen Moments in seiner Audiovisualität begreifen. Die exakte Wiederholung der Bildsequenz wird hier nicht als Kopie verstanden, sondern als Evokation der Verschiedenheit. Während die Vergangenheit unablässig anwächst und uns mit der Gegenwart konfrontiert, verlieren wir uns im endlosen Reflektieren.
„Aus diesem Fortleben der Vergangenheit folgt für das Bewusstsein die Unmöglichkeit, denselben Zustand zweimal zu durchlaufen. Mögen sich die Umstände noch so sehr gleichen, die Person, auf die sie wirken, ist nicht mehr dieselbe, da sie von ihnen in einem neuen Moment ihrer Geschichte erfasst wird.“ Henri Bergson
Simeon Sigg, *1992
lives and works in Zurich